Gedankensplitter – Im Krieg den Advent ansagen
Bei all der Not, Brutalität und Grausamkeit, mit denen uns die Bilder vom Krieg in der Ukraine tagtäglich konfrontieren und immer wieder aufs Neue erschüttern, scheint unsere Entschiedenheit, den Weg der Liebe zu gehen, wie Kerzenlichter, die auf der Strasse kaum entzündet vom Sturm ausgeblasen werden. Gewalt und Härte, Rücksichtlosigkeit und Dominanz drohen das Leben zu zerstören.
Aber die Fähigkeit zur Barmherzigkeit ist es, was den Menschen ausmacht, das göttliche Geheimnis, das wir in uns tragen, wenn auch oft von Gleichgültigkeit, Resignation und Ohnmachtserfahrungen verdeckt und verschüttet.
Jesus ruft uns auf, so barmherzig zu sein, wie der Vater im Himmel es ist. Lassen wir uns in unserem Gebet von seiner Barmherzigkeit entzünden, um wie Kerzen im Wind Hoffnungszeichen in dieser Zeit zu sein.
Damit sich die Adventsverheissung aus dem Lukasevangelium erfüllen möge:
„Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.“ (Lk 1,78f)
Eduard Ludigs, Theologe