Gedankensplitter – Bethlehem im Herzen

Hätten wir nur mehr Hände! 
Hätten wir nur mehr Einfluss!
Wir würden alles ändern – Kriege beenden, Elend beseitigen, Frieden schaffen!
Ja, liebe Leserinnen und Leser, das würden wir wahrscheinlich wirklich am liebsten tun und bestimmt auch von Herzen aufrichtig. Und doch wissen wir, dass ja eigentlich genug Hände da sind und es an und für sich viele Menschen guten Willens gibt. Da ich selber stets zuerst vom Guten ausgehe, würde ich sogar sagen, mehr als andere. Aber dieser gewünschte Frieden und das gewollte Gute schaffen es halt doch selten, ein tragender, stabiler und gemeinsamer Boden zu werden. 
Der Frieden und das Gute scheinen unerreichbar und ungreifbar zu sein.
Hätten wir nur mehr Hände!
Hätten wir nur mehr Einfluss!
Es gibt ein schönes altes Gebet, das diesen Wunsch in Worte fasst:
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände,
um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füsse, nur unsere Füsse,
um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen,
um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe,
um Menschen an seine Seite zu bringen. 

Das Gute und der Frieden in uns sind meist instabil. Aber Gott sei Dank gründen wir ja nicht nur in uns selber. Es gibt einen, der uns nicht nur unsere Hände und Füsse geschenkt hat, sondern auch seine: Jesus – Hände und Füsse Gottes. Und in seinen Dienst stellen wir auch unsere.
Ein kommender Anlass lässt uns in diesem Sinne Hände für die arbeitslosen Händler in Bethlehem sein: der Stand aus Bethlehem am Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende. Wir können den Menschen in Bethlehem nicht direkt beistehen. Aber wir können ihnen unsere Hände leihen und ihren Stand nach Schaffhausen bringen und ihre Ware ehrenamtlich verkaufen. Und wir können ihre Produkte kaufen und ihnen so eine wichtige Stütze und Hilfe sein. 
Eine weihnachtliche Gemeinschaft entsteht, in der das Licht von Weihnachten leuchtet: greifbar und erreichbar.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für die Adventszeit mit-teilende Hände und Füsse, die den Weg für Weihnachten bereiten!

Bernadette Peterer, Pfarreiseelsorgerin