Gedankensplitter – Eine geweihte Nacht
Weihnachten ist die eine besondere Nacht im Kirchenjahr, die «geweiht» ist. Jemanden oder etwas weihen hat eine doppelte Bedeutung. Einerseits wird jemand oder etwas – in unserem Fall die Heilige Nacht – Gott geweiht. Das heisst, diese Nacht wird Gott geschenkt, sie «gehört» Gott oder wird «in seinen Dienst gestellt».
Weihnachten dient dazu, dass Gott uns Christen und Christinnen – und durch uns der ganzen Menschheit – einmal im Jahr besonders deutlich die frohe Botschaft sagen kann: Ich bin zu euch Menschen gekommen in Menschengestalt. Dieser Mensch und Gott hat einen Namen: Jesus Christus. Gott sagt uns also in diesen Tagen: Ich komme zu Dir.
Bedenkenswerte Frage also: Wie feiern wir den Heiligen Abend, dass Jesus Christus bei uns «eintreten» kann? Andererseits dürfen wir bei einer «Weihe» erwarten, dass Gott in seiner Liebe darauf «antwortet» und uns beschenkt. Unsere Tradition der Weihnachtsgeschenke macht dies ganz menschlich erfahrbar, gerade auch wenn wir die Geschenke – nicht nur den kleinen Kindern – als «vom Christkind» deklarieren.
Wohl noch viel wichtiger sind die geistlichen Geschenke, die uns Gott bereithält: Freude am Leben, Hoffnung in dunklen Nächten aller Art, Friede im eigenen Herzen, Friede mit den Nächsten und sogar den «Fremden», …
Bedenkenswerte Haltung auf Weihnachten zu: Lass Dich überraschen von Gott an diesem Weihnachtsfest! Ich wünsche allen – ganz wörtlich – frohe und gesegnete Weihnachten!
Pius Troxler, Pastoralraumpfarrer